Ziemlich anstrengend. Und altmodisch. Der Griff zum Stift, um das Leben mit Worten zu (be)greifen. Aber. Absolut lohnenswert. Jedes Leben, ob alt oder jung, erzählt Geschichten. Spannende. Traurige. Lapidare. Erzählt von Begegnungen, Einsichten und Niederlagen. Ist Zeitzeuge von Umbrüchen und großer Geschichte. Und beschreibt das Große und ganz Kleine. Alles wert, dokumentiert, aufgeschrieben zu werden. Für uns, unsere Familien, für die Welt. Damit wir begreifen. Uns begreifen, uns in dieser Welt begreifen. Uns in unserem Lebenskontext begreifen. Wir uns annähern, wir uns (besser) verstehen. Verstehen, wer wir sind. Als einzelner Mensch, im Kontext mit anderen, unseren Familien. Mit dem Begreifen kommt die Versöhnung. Die Versöhnung mit dem, der wir sind, der uns ausmacht, mit dem, der unser Leben gestaltet hat. Es kommt das Erkennen, dass es nicht anders ging, es nicht anders möglich gewesen ist. Weil wir der Mensch sind, der wir sind. Es unter anderen Umständen anders möglich gewesen wäre, nicht aber unter diesen. Und die Worte der eigenen Geschichte helfen dabei, seinen ganz persönlichen Ort zu finden, sich im Leben zu verorten. Und zu sagen: Ja, es ist gut, es ist gut gewesen.
Geschriebenes konserviert Lebensgeschichte, gelebtes Leben. Für die, die nach uns kommen. Erhält es in eine Zukunft hinein. Bewahrt Wichtiges, Unwichtiges, längst vergessen geglaubtes.
Geschriebenes reduziert die Komplexität eines Lebens, dampft es ein auf das Wesentliche. Was ist wichtig gewesen? Was hat das Leben geformt, was zu unserem Leben gemacht? Wer ist wichtig gewesen, wer nicht? Wem sind wir begegnet, wer hat unseren Lebensweg geteilt? Gibt es Tiere, die unser Herz berührt haben? So sehr, dass wir noch heute voller Wehmut an sie zurückdenken?
Von was haben wir als Kinder geträumt, welchen Beruf wollten wir erlernen? Sind wir das geworden, von dem wir geträumt hatten? Welche technischen Veränderungen haben unser Leben beeinflusst, durch wessen Schulen sind wir gegangen?
Welche Feste haben wir gefeiert, was von der Welt gesehen? Gibt es ihn, den Lieblingsort? Der, mit dem unsere Sehnsucht verbunden ist? Welche Rolle(n) haben wir gespielt, spielen sie noch heute?
Sind wir dem Tod begegnet? Der Trauer? Krankheit und Leid? Haben diese Begegnungen uns wachsen lassen? Oder haben sie uns zu Boden geworfen, uns ein Stück weit gebrochen?
Welche zeithistorischen Umbrüche haben wir erlebt, wobei waren wir Zeitzeugen? Beim Mauerfall und der Deutschen Einheit 1989/90? Beim Reaktorunfall in Tschernobyl 1986, der Mondlandung im Juli 1969? Oder haben wir Kriege gesehen, mussten Flucht und Vertreibung erleiden?
Der Blick zurück birgt Wunder und Schätze. Und auch wenn sich so mancher Brocken vielleicht nur schwer heben lässt, macht er uns doch reich(er).
Sie wollen Ihre Lebensgeschichte aufschreiben. In Teilen. Oder ganz. Sie brauchen dabei Unterstützung. Dann nehmen Sie Kontakt mit mir auf.