Über Jahrhunderte lag die Frauenheilkunde in Männerhänden. Auch war es Heilpraktiker*innen verboten, Frauenerkrankungen zu behandeln. Erst mit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes 2001 änderte sich das. Die meisten Heilpraktiker*innen sind Frauen, nutzen wir also die Chance, die Frauenheilkunde wieder in unsere Hände zu nehmen. Und weibliche Gesundheit und Krankheit aus einer ganzheitlichen Sicht zu betrachten.
Ganzheitlichkeit bedeutet, die gesamte Lebenssituation einer Frau zu berücksichtigen. In ihre Lebensgeschichte zu schauen und die Eigeninitiative in Hinblick auf Gesundheit und Krankheit zu fördern.
Frauen sind anders als Männer, auch in medizinischer Hinsicht. Sie reagieren sensibler auf ihr soziales Umfeld, auf familiäre Belastungen oder Druck am Arbeitsplatz. Das gilt es bei der Behandlung von Krankheiten zu berücksichtigen.
Jede Frau darf selbstbewusst die Eigenverantwortung für ihren Körper übernehmen. Und sich informieren über die diagnostischen und medizinischen Maßnahmen, denen sie sich unterzieht.
Ich berate Frauen zu folgenden Themen:
Seit 2004 wird jede Frau zwischen 50 und 69 Jahren im zweijährlichen Turnus zu einer nicht ärztlich begleiteten Röntgenuntersuchung ihrer Brust eingeladen.
In wissenschaftlichen Kreisen werden Nutzen und Schaden des Mammographie-Screenings kontrovers diskutiert, gleichzeitig werden mögliche erwartete Vorteile in der Öffentlichkeit durch Werbekampagnen einseitig überbetont. Mit der Folge, dass Frauen den Nutzen des Screenings überschätzen, dessen Risiken aber gleichzeitig unterbewerten.
Frauen sollen eine informierte Entscheidung zum Mammographie-Screening treffen können und nicht einem gesundheitspolitischen Druck nachgeben müssen. Sie sollen eigenverantwortlich entscheiden können, ob sie diese Vorsorgeuntersuchung für sich wollen oder nicht.
Gleichzeitig muss es eine Forderung sein, alle Ursachen von Brustkrebs zu erforschen und konsequent zu beseitigen. Und eine breite Öffentlichkeit darüber zu informieren, was nach heutigem Wissensstand Brustkrebs verursachen kann, und was wir Frauen selbst für die Gesundheit unserer Brüste tun können.
Das Nachlassen der hormonellen Tätigkeit in den Eierstöcken geht mit weitreichenden körperlichen und seelischen Veränderungen einher. Zahlreiche körperliche Symptome und seelische Turbulenzen können Ausdruck dieses Wandels sein. Und rufen uns Frauen mehr denn je dazu auf, nach uns selbst zu schauen. Obwohl physiologisch völlig normal, werden die Wechseljahre vielfach zu einer behandlungsbedürftigen Erkrankung hochstilisiert und die Hormonersatztherapie als notwendig dargestellt. Alternative Methoden bleiben außen vor, bekannte Risiken der hormonellen Substitution werden heruntergespielt.